Vorbereitung:
Im Sommer 2007 kam Rosemarie auf die Idee im Winter nach Spanien zu fahren, damit sie über Weihnachten nicht Zuhause ist. Ich ließ mich von einem User des Bürstner Freunde Forum beraten. Dieser User war ein deutscher Rechtsanwalt, der schon 16 Jahre in Spanien lebte und ebenfalls Reisemobilfahrer war. Er inspizierte für mich sogar den Campingplatz in La Manga bei Cartagena, im Südosten von Spanien.

Er gab mir auch den Ratschlag, an der Ostküste über die N340 zu fahren und nicht über die Autobahn, weil es dort zu stressig ist. Als ich mal fragte, ob ich eventuell Schneeketten mitnehmen müsse, kam als Antwort, dass er schon lange nicht mehr so gelacht habe. Wir hatten uns extra Elektroräder bestellt, weil ich erfahren hatte das Spanien viele Berge hat.

Do, 13.12.2007: Die Flyer sind gekommen.
Nachdem es mit der Lieferung unserer neuen Elektroräder 2½ Monate Verzögerung gab, kam an diesem Morgen der Anruf, dass die Räder angekommen sind. Wir fuhren sofort nach Borken um die Räder abzuholen, denn nun konnten wir nach Spanien aufbrechen, zwar verspätet, aber wir konnten nun. Wir benutzten unser Reisemobil, um zu sehen, ob die Halterung in der Garage verändert werden muss.

Fr, 14.12.2007: Umbau der Fahrradhalterung.
Leider musste die Fahrradhalterung in der Garage für die neuen Fahrräder tatsächlich umgebaut werden, was ich sofort machte. Beim Entfernen der alten Befestigungswinkel an der Rückwand löste sich das Gelcoat von der Rückwand ab. Bei der Befestigung an anderer Stelle, benutzte ich nun nur noch ein Teppichklebeband, zusätzlich zu den Schrauben, weil man dieses Klebeband bei Bedarf leichter lösen kann. Nachdem die Radhalter passend eingekürzt waren, stand der Reise nach Spanien nichts mehr im Weg.

Sa, 15.12.2007: Start unserer Überwinterung -> Ladenburg
Morgens wurde der Rest ins Reisemobil geladen. Kurz bevor wir um 14 Uhr losfahren wollten, bekam ich noch Post von Dometic, dass ich mit dem Kühlschrank in die Werkstatt müsse. Ich wusste das zwar schon länger, aber nun hatte ich etwas in der Hand, um das Bürstner Service Center zu besuchen. Auf dem Reisemobilstellplatz in Dorsten wurde Wasser getankt und dann ging es über die A2/A3 los Richtung Süden. Am Abend kamen wir auf dem Stellplatz in Ladenburg am Neckar an, wo wir übernachteten.

So, 16.12.2007: Ladenburg -> Kehl Neumühl
In der Nacht hatte es gefroren und wir musten morgens kräftig heizen. Wir fuhren ohne Frühstück los, das wollten wir in meiner ehemaligen Heimat Ettlingen nachholen. Dort schauten wir uns danach noch den Weihnachtsmarkt an. Danach fuhren wir weiter nach Kehl, wo schöne warme Duschen bei Bürstner, auf uns warteten.

Mo, 17.12.2007: Kehl Neumühl -> Novillars
Um 8 Uhr sprach ich im Bürstner Service Center beim Meister Schaub, wegen des Kühlschrankes vor. Leider durfte man dort das Problem nicht beheben, aber man machte für uns kurzfristig einen Termin, bei Camping Kuhn in Offenburg, sowie bei Alden in Frankreich. Bevor es Richtung Offenburg ging, fuhren wir kurz nach Straßburg rein, um dort zu tanken. Bei unserer Frankreichtour im Sommer, hatte ich ja gelernt, wie schwierig es sein kann, in Frankreich eine Tankstelle zu finden. Bei Camping Kuhn waren wir nach 1½ Sunden fertig. Nachdem wir noch einmal bei Aldi eingekauft hatten, fuhren wir ins Elsass nach Hüttenheim zur Firma Alden, wo wir um 12:30 Uhr ankamen.

Leider trafen wir dort niemanden an. Als nach einer Stunde Wartezeit jemand ins Gebäude von Alden ging, klingelte ich dort an. Ich wurde aber ziemlich schroff abgewiesen, ich sollte um 14 Uhr wiederkommen. Ich versuchte es dann um 14 Uhr, nachdem viele Leute ins Gebäude gegangen waren, aber François, mit dem ich den Termin hatte, war nicht da. Nach einer ¾ Stunde kam er dann und danach ging es recht flott. Er baut zweimal den Sat-Receiver aus und spielt neue Software darauf. Nach einer Stunde konnten wir dann weiterfahren. Auf einem Parkplatz in Novillars vor Besançon übernachten wir dann.

Di, 18.12.2007: Novillars -> Südfrankreich
Die Nacht war wieder sehr kalt, ein Teil der Frontscheibe war von innen vereist. Gegen 8 Uhr fuhren wir weiter und hatten Probleme mit der Frontscheibe. Durch die tief stehende Sonne und die immer wieder beschlagene Frontscheibe konnte ich kaum etwas sehen, obwohl Rosemarie ständig versuchte, die Scheibe von innen abzuwischen. Erst nach etwa dreißig Kilometern konnte ich wieder einigermaßen klar sehen.

Wir fuhren nun über verschiedene Nationalstraßen mit vielen Kreisverkehren. Nach einiger Zeit bekam ich Übung und fuhr fast wie ein Franzose, selbst bei kleinen Lücken in den Kreisverkehr hinein und niemand regt sich darüber auf. Um 17:30 Uhr fuhren wir über das Viadukt von Millau, dass imposant und gebührenpflichtig war. Wir mussten 8,20 Euro Gebühren zahlen, ich fand, dass das nicht zu teuer war. Nach langem Suchen eines geeigneten Platzes zum Übernachten nutzen wir einen Parkplatz vor einem Lidl Markt.

Mi, 19.12.2007: Südfrankreich -> Spanien
Diese Nacht war noch kälter als die bisherigen, diesmal war die komplette Frontscheibe von innen zugefroren. Da ich keinen Eiskratzer dabei hatte, versuchte ich es mit einer Parkscheibe, aber die aber zerbrach sofort. Mit dem Decker einer Gefrierdose klappte es dann endlich. Um nicht wieder von der tief stehenden Sonne und der immer wieder kondensierenden Frontscheibe beeinträchtigt zu werden, fuhren wir schon im Dunkeln los. Gefrühstückt wurde erst, als das Auto nach ca. 70 Kilometer Fahrt einigermaßen aufgewärmt war.

In den Pyrenäen mussten wir später noch einmal ca.10 Euro Maut, für einen langen Tunnel bezahlen. Danach ging es über Serpentinen hoch bis auf 1600 Meter. Um 12:30 Uhr überquerten wir die Grenze nach Spanien. An einer günstigen spanischen Tankstelle wurde der Tank vollgemacht. Nachdem wir die Pyrenäen überquert hatten, versuchten wir, die N340 zu erreichen, um dann dieser Straße zu folgen. Wir fuhren durch Barcelona, ohne viel von der Stadt zu sehen, denn der Verkehr dort forderte meine ganze Aufmerksamkeit.

Das Mittelmeer bekamen wir bei der weiteren Fahrt nicht zu sehen. Erst als wir im Dunkeln nach Valencia kamen, sahen wir in der Ferne Wasser. Mitten in der Stadt fiel das Navi aus und wir verfuhren uns ziemlich. Eine halbe Stunde später funktioniert das Navi wieder und wir konnten weiter unserem Ziel entgegenfahren. Übernachtet wurde an diesem Abend auf einem Lkw-Rastplatz an der N340.

Do, 20.12.2007: Nordspanien -> La Manga
Um 8 Uhr, bevor die Sonne aufging, fuhren wir wieder ohne Frühstück los. Auf einem Rastplatz an der A7 holen wir dann das Frühstück nach. Die Sonne heizte unser Fahrzeug durch die große Frontscheibe kräftig auf, sodass wir bald Sommerkleidung anziehen mussten. Palmen und Orangenbäume waren nun ständig zu sehen. Von der Temperatur kam es mir vor, als wäre es Sommer. Auf meinem Navi hatte ich als POI einen Aldi Markt in der Nähe von La Manga. Dort kauften wir Lebensmittel ein, denn demnächst müssten wir ja alles mit dem Fahrrad transportieren.

Als wir dann auf dem Campingplatz La Manga einen Platz für 2-3 Monate buchen wollten, sagte uns die Rezeption, dass wir höchstens eine Woche dort bleiben könnten. Wir überlegten, ob wir eventuell zu einem weiteren Campingplatz in Isla Plana fahren sollten. Wir nahmen aber erst einmal einen Platz für eine Woche, denn ob auf dem anderen Platz für uns etwas frei war, wussten wir natürlich nicht.

Nachdem wir unser Reisemobil auf die Parzelle abgestellt hatten, erkundeten wir den Campingplatz. Wir fanden ein Restaurant, das zum Campingplatz gehörte, welches direkt am Mar Menor lag. Wir bestellten dort etwas zu trinken und zu essen. Zu Trinken bekamen wir etwas, zu Essen kam aber nichts, obwohl wir noch lange warteten.

Fr, 21.12.2007:
Am nächsten Tag fuhren wir zum ersten mal mit unseren Flyer-Elektrorädern. Wir erkundeten die Gegend weiter in Richtung La Manga. In Deutschland hatte ich mir die Gegend mit Google Maps schon mal angeschaut. Dass hier fast alles Hochhäuser waren, hatte ich Zuhause nicht erkannt. Obwohl es so viele Hochhäuser hier gab, wurde das Anschauen nicht langweilig. Zwar sahen die Häuser die zu einem Komplex gehörten in etwa gleich aus, aber ansonsten sahen die Häuser immer wieder anders aus. Was auffällig war, dass fast alle Geschäfte geschlossen hatten.

Wir fuhren wieder mit den Rädern los und kamen in La Manga zum Mittelmehr-Strand. Die Straßen waren voller verwehtem Sand. Obwohl die Bordsteine hier sehr hoch waren, konnte man sie durch die Verwehungen nicht sehen. Zurück auf dem Campingplatz sahen wir ein Esslokal, mit eingedeckten Tischen. Wir trauten uns noch nicht dort rein, sondern gingen dorthin, wo wir bei der Ankunft schon waren.

Auch am nächsten Tag fuhren wir mit den Fahrrädern los. Diesmal ging es in die entgegengesetzte Richtung. Wir kamen in einen kleinen Ort Namens Los Belones. Wir schauten uns an, was es für Geschäfte dort gab. Eine Bodega fast am Ende des Ortes fand meine Bewunderung, weil in die Frontwand ein Baum eingearbeitet war.

In diesem Ort gingen wir zum ersten Mal in Spanien in ein Lokal. Rosemarie wollte schon wieder raus, als sie sah, dass sich unter der Theke der Müll stapelte. Wir bestellten einen Kaffee und eine Schokolade und sahen wir die junge Wirtin mit einem zwei Meter breiten Besen den Müll von der Theke wegfegte. An allen Wänden hingen Fernseher, die Werbung und Fußball brachten. Der Kaffee schmeckte sehr lecker und die Schokolade von Rosemarie auch.

Auf der Rückfahrt sahen wir einen toten Hund im Straßengraben liegen. Für Rosemarie war das ein Grund, dass sie am liebsten nach Hause gefahren wäre, für mich kam das nicht in Frage.

Am Sonntag wollten wir mit den Fahrrädern zum Markt fahren. Wir hatten gehört, dass der Markt in der Nähe vom Aldi war. Es dauerte auch nicht lange, bis wir den Markt gefunden hatten. Das Erste was ich dort sah, war ein Stand, nur mit roter Unterwäsche. Später erfuhr ich, dass rote Unterwäsche, zu Weihnachten hier üblich ist. Es war eine große Betriebsamkeit auf dem Markt und ich war erstaunt, was man hier alles auf dem Markt kaufen konnte.

Woche vom 24.12. - 30.12.
Am Montag hatten wir Heiligen Abend. Wir fuhren diesmal wieder in die entgegengesetzte Richtung von La Manga, nach Los Nietos. Hier gab es keine Hochhäuser, aber es war ebenso wir in La Manga wie ausgestorben. Wahrscheinlich waren die meisten Häuser hier Ferienhäuser, ebenso die Wohnungen. Von hier konnten wir aber wunderbar hinter dem Mar Menor die Skyline von La Manga sehen. Am Nachmittag gingen wir dann zum kleinen Restaurant auf dem Campingplatz und schafften es diesmal auch, etwas zu Essen zu bekommen.

An diesem späten Nachmittag bemerkte ich zum ersten Mal, wie kurz die Dämmerung ist und wie schnell es Nacht wird. Wir hatten die Fahrräder draußen stehen gelassen und als ich sie in die Garage schieben wollte, fiel mir auf, dass der Sattel total nass war, obwohl es nicht geregnet hatte. Einen Heiligen Abend wie wir es von Deutschland gewöhnt waren, gab es hier scheinbar nicht.

Am Dienstag, dem ersten Weihnachtstag, blieben wir mal auf dem Campingplatz. Wir gingen durch die Reihen der Parzellen und merkten dabei, wie lang dieser Platz ist. Es gab viele Möglichkeiten Sport zu machen. In der Nähe des Einganges gab es einen kleinen Supermarkt, in etwa der Mitte des Platzes gab es ein weiteres Lokal. Im Bereich der Hauptstraße gab es viele Riesenmobile mit mehreren Erkern auf beiden Seiten. Es gab auch viele große Sattelauflieger, die bei der Fahrt auf den Satteln von Pickups z. B. Mitsubishi lagen. Diese Fahrzeuge gehörten in der Regel Engländern.

Wir hatten gehört, dass am Mittwoch in Los Belones ein Markt ist, also besuchten wir den mal. Er war wesentlich kleiner als der in Cabo de Palos, aber auch hier wurden viele Lebensmittel, aber auch Bekleidung verkauft. Wir gingen wieder in das Lokal, was wir schon kannten und tranken gemütlich Kaffee. Auf dem Weg zur Toilette sah ich, dass hinter einer Wand ein Computer stand, mit dem die Gäste ins Internet gehen konnten.

 Am Donnerstag fuhren wir wieder mit den Rädern und erkundeten weitere Bereiche am Mar Menor. Auf dem Rückweg fuhren wir wieder zu dem Lokal in Los Belones, wo Rosemarie eine Schokolade trank. Viele Geschäfte gab es in diesem Ort nicht, aber hier lebten Leute auch im Winter. Hier mussten auch viele Engländer wohnen, denn es gab sogar einen englischen Supermarkt.

Am Freitag fuhren wir zum Hafen nach Cabo de Palos. Dort gab er mehrere Restaurants, Fischernetze lagen in der Nähe des Wassers. Weil die Sonne so wunderbar schien, setzten wir uns auf eine Bank und schauten dem Treiben zu. Wenn die Fischer zurückkamen, konnte man hier auch Fisch direkt vom Boot kaufen.

Am Samstag testete ich die Akkus der Elektroräder. Da ich im Gegensatz zu Rosemarie, selten den Motor benutzte, war mein Akku noch voll. Bei Rosemarie leuchteten noch 2 LEDs am Akku, das bedeutete, dass er noch etwa 40% der Kapazität hatte, und das nach 108 gefahrenen Kilometern. Ich lud zum ersten Mal die Fahrradakkus auf.

Am Sonntag fuhren wir wieder auf den Markt von Cabo de Palos. Wir kannten uns nun schon ein bisschen aus und Rosemarie fand einige Bekleidungsstücke. An einer Stelle machten Südamerikaner Musik, mit Pan-Flöten.

Woche vom 31.12. - 6.1.08
Am Montag ging ich zur Rezeption um nachzufragen, ob wir den Campingplatz verlassen, oder auf eine andere Parzelle ziehen müssen. Wir mussten nicht wegziehen, bekamen aber nur zwei Wochen Verlängerung. Danach erkundeten wir die Umgebung des Hafens. Rosemarie fand natürlich eine Boutique, wo sie auch eine Bluse für sich fand.

Am Neujahrstag fuhren wir wieder nach Cabo de Palos aber Richtung Westen auf eine kleine Halbinsel bis zur dortigen Küste. Einen Strand gab es dort nicht, sondern ca. fünf Meter hohe Felsen. Das Wasser war so klar, dass man alles auf dem Meeresboden erkennen konnte. Das kannte ich so von Norwegen, hätte es am Mittelmeer nicht vermutet. Leider stolperte Rosemarie dort und schlug sogar mit dem Gesicht auf den Boden und tat sich damit sehr weh.

Auf dem Rückweg von der Küste sahen wir einen Laden, der trotz des Feiertages geöffnet hatte. Dort gab es alles Mögliche zu kaufen, ich sah dort Melamin-Geschirr mit dem gleichen Design, von dem auch wir etwas hatten. Ich kaufte aber an diesem Tag nichts, behielt aber im Kopf, was es dort gab. Von dort aus fuhren wir noch einmal zum Strand von La Manga.

Am Mittwoch fuhren wir wieder zum Markt nach Los Belones. Rosemarie kaufte etwas Obst und Gemüse, danach gingen wir wieder in das Lokal, das wir kannten und tranken Kaffee. Auf dem Rückweg kauften wir in einem Tabakladen eine Telefonkarte, mit der man preiswert telefonieren konnte, auch nach Deutschland.

Am Donnerstag fuhren wir nach Cabo de Palos und kauften erst bei Upper etwas ein, danach etwas weiter bei Mercadona. Dort gab es auch kleine Lokale, wo wir Kaffee und etwas zu essen bekamen.

Am Freitag fuhren wir nach La Manga, aber weiter ins Innere. Dazu muss man sagen, dass La Manga (der Ärmel) bestimmt 10 Kilometer lang ist, an der schmalsten Stelle nur etwa 50 Meter breit ist. Es gibt nur eine Straße, die hineinführt, auf der anderen Seite aber nicht hinaus. Man erzählte uns, dass im Sommer etwa eine Million Menschen hier sind und die Straße immer verstopft ist. La Manga trennte das Mar Menor vom Mittelmeer. In der Mitte gab es einen Kanal, der die beiden Meere miteinander verband, über den auch Boote fahren konnten.

Als wir am Samstag nach La Manga fuhren, meinte Rosemarie, das wir den Umweg um die Kartbahn nicht nehmen müssten. Eine Frau hätte Ihr erzählt, sie würden die Nebenstraße der Autobahn weiter durch fahren. Irgendwie wollte ich das nicht glauben, aber Rosemarie fuhr vor und ich hinterher. Plötzlich hupten alle Fahrzeuge, die uns entgegen kamen, wir fuhren auf der Autobahn und sogar in die Gegenrichtung. Ich drehte mein Fahrrad, aber Rosemarie meinte immer noch, man dürfte geradeaus weiterfahren, auf mein intervenieren drehte sie dann aber um. Wir erkundeten Cabo de Palos noch etwas mehr und tranken irgendwo auch Kaffee.

Am Sonntag fuhren wir wieder zum Markt von Cabo de Palos. Wir kannten uns schon recht gut auf dem Markt aus. Bevor wir wieder nach Hause fuhren, tranken wir an einer Ecke des Marktes wo sich viel Restauration befand einen Kaffee. Eine Gruppe von Chilenen machte dort wieder Musik mit Panflöten, die sich sehr gut anhörte. Wir hielten uns dort bei strahlendem Sonnenschein noch eine Weile auf. Rosemarie kaufte zum Abschluss bei den Chilenen noch 3 CDs.

Woche vom 7.1. - 10.1.08:
Am Montag fuhren wir wieder nach Cabo de Palos. Auf dem Hinweg gingen wir in ein Geschäft für Gartenzubehör, wo ich einen Adapter für einen Gardena-Anschluss suchte. Ich hatte zwar eine ganze Palette von Gardena Anschlüssen mit verschiedenen Gewinden dabei. Ich benötigte aber einen für den Campingplatz, mit einem Innengewinde. Ich fand zwar keinen Gardena-Anschluss, aber einen Adapter dafür. Auch spanische Gasflaschen gab es dort zu kaufen, jedenfalls wussten wir nun, was es in diesem Laden alles gab. Am Nachmittag probierte ich den Adapter und nun konnte ich Wasser, ins Reisemobil einlassen, ohne umständlich eine Gießkanne zu benutzen.

Am Dienstag fuhren wir nicht weg. Rosemarie ging es nicht gut, sie klagte über zu hohen Blutdruck. Am Mittag schaute Rosemarie sich den kleinen Supermarkt vom Campingplatz an, und kaufte auch einiges ein. Am Nachmittag gingen wir ins Restaurant auf dem Campingplatz.

Am Mittwoch liefen wir mal am Ufer vom Mar Menor entlang. Wir liefen an den bunten Hochhäusern von Playa Honda vorbei. Dort gab es auch eine kleine Strandbar, in die wir irgendwann einmal reingehen wollten. Auf der Promenade vor Playa Honda hörten wir Vogelstimmen, die sich exotisch anhörten. Nach einer gewissen Zeit des Suchens sah ich sie dann. Es war eine Art kleiner Papageien, die sich in einem Baum, eine Art Höhle gebaut hatten. Wir kamen tatsächlich in La Manga an, und die Strecke war wesentlich kürzer, als wenn wir mit dem Fahrrad fahren würden. Trotzdem ist es mit dem Fahrrad weniger anstrengend.

Auch am Donnerstag ging es Rosemarie nicht gut. Wir hatten die Information, dass es in La Manga einen deutschen Arzt gibt und hatten eine Beschreibung, wo der sich ungefähr befindet. Nach einigem Suchen fanden wir das Haus, in dem der Arzt seine Praxis hatte. Im Moment hatte er aber keine Sprechstunde, sodass wir weiter fuhren. Rosemarie sah eine kleine Boutique und musste dort natürlich rein. In diesem Moment hatte sie keine Probleme, bzw. nahm die nicht wahr. Am nächsten Tag aber wollten wir noch einmal zum Arzt fahren, vielleicht konnte er Rosemarie helfen.

Fr, 11. 1.08., Rückfahrt nach Hause:
Rosemarie ging es in der Nacht so schlecht, dass wir beschlossen, am nächsten Morgen nach Hause zu fahren. Kurz nachdem die Rezeption geöffnet hatte, checkten wir aus und fuhren los. Das Navi machte den Vorschlag, über Pau (Frankreich) zu fahren, so mussten wir nicht durch Barcelona. Es machte wieder richtig Spaß, durch Spanien zu fahren. Überall Orangen- und Oliven-Bäume sowie Palmen zu sehen.

Obwohl unsere Richtung, Norden war, wurde dem, der Sonne manchmal auf seiner Seite hatte, richtig warm. Welche Strecke wir genau gefahren sind, weiß ich nicht mehr, aber wir kamen an Valencia vorbei. Da wir Anfangs hauptsächlich über Autobahn fuhren, kamen wir durch keine Ortschaften, wo es nur langsam weiter ging.

Ich fuhr bis spät in die Nacht, damit ich am nächsten Tag in Frankreich viele Kilometer schaffen würde und vor allem eine Tankstelle mit geöffnetem Kassenhäuschen finden würde. Rosemarie prüfte häufig ihren Blutdruck und nahm öfter mal Tabletten, um ihn zu senken. Ansonsten verhielt Rosemarie sich erstaunlich ruhig.

Irgendwann sahen wir Schilder, die angaben wie weit es bis „Francia“ ist. Etwa 50 Kilometer vor der Grenze hielten wir zum Übernachten in den Pyrenäen an.

Sa, 12. 1. 08., Rückfahrt nach Hause:
Ich war sehr früh wach und Rosemarie war bereit loszufahren. An der ersten Tankstelle, die geöffnet hatte, machten wir unseren Tank noch einmal voll. Danach ging es dann weiter die Pyrenäen hoch. Irgendwann fing es an, zu schneien, und hörte nicht mehr auf. Wir hatten schon eine Schneedecke von über 10 Zentimeter, da hielten die Spanier rechts an und zogen Schneeketten auf. Ich hatte keine Ketten dabei, weil ein Forenmitglied, der mich für die Spanienfahrt beraten hatte, meinte, dass wir so etwas nicht brauchten.

Ich fuhr weiter, bis es nicht mehr ging und stellte mich auch an den rechten Straßenrand und wusste nun nicht mehr, was ich machen sollte. Hätte ich Ketten gehabt, wäre mir wohler gewesen. Nach einer Weile merkte ich wie die Fenster innen beschlugen. Irgendwann kam uns ein Schneepflug entgegen und ich konnte sehen, dass der Schnee schon 20 Zentimeter hoch war. Die Spur, die der Schneepflug gemacht hatte, sah sehr glatt aus. Da sich im Moment kein Fahrzeug hinter mir befand, versuchte ich rückwärts in die schneebefreite Spur zu kommen, was mir auch gelang.

Beim Anfahren am Berg drehten sich die Räder durch und ich rutschte seitlich weg. Ich hatte zwar eine Antischlupfregelung im Fahrzeug, wusste aber nicht, wie diese funktionierte. Ich glaubte, dass sie sich automatisch einschalteten würde, aber dem war wohl nicht so. Als ich dann die Taste ASR drückte, merkte ich, dass ich mit wenig Gas, vorsichtig vorwärts kam. Ich benutzte danach den 3. Gang, und musste das Gaspedal ganz vorsichtig bedienen, weil sonst sofort die Räder durchdrehten.

Meine größte Sorge war, dass vor mir jemand stehen bleiben würde. Dann kamen wir an einen Tunnel, der war aber gesperrt. Die spanischen Fahrzeuge bogen rechts ab und ich folgte ihnen. Das Navi bestätigte, dass ich weiter fahren konnte. Leider fuhren die spanischen Autos hinter mir dicht auf, was mir mit meinem schweren Reisemobil nicht gefiel. Da wir immer noch bergauf fuhren, war das Drängeln jedoch nicht ganz so schlimm.

Wir kamen an dem Parkplatz eines Skigebietes vorbei und die Drängler hinter mir parkten dort. Nach dem Navi, konnten wir weiter geradeaus fahren, es kamen auch wieder Autos hinter mir her. Dann kam eine Hotelanlage, wo die Autos hinter mir parkten. Das Navi sagte, dass ich weiter geradeaus fahren könne. Plötzlich kam mir ein Schneepflug entgegen, der war so breit, dass ich glaubte, nun geht es nicht mehr weiter. Dann stellte er seine zwei Schaufeln senkrecht und es war kein Problem mehr an ihm vorbei zu fahren.

Inzwischen ging es bergab und ich war froh, dass kein Fahrzeug mehr hinter mir herkam. Ich fuhr nun ganz vorsichtig mit 5 – 10 km/h den Berg herunter. Nach einiger Zeit war kein Schnee mehr zu sehen und das Fahren wurde einfacher. Irgendwann war ein großes gelbes Schild zu sehen, mit einem französischen Text, den ich leider nicht lesen konnte. Nach zehn Minuten war die Straße auf einmal gesperrt. Hinter der Absperrung parkten viele Pkws, aber es befanden sich keine Leute dort.

Ich konnte erst mal nichts anderes machen und warten, bis von dort ein Pkw heraus kam. Ich hielt dieses Fahrzeug an und die Frau darin machte mir klar, dass ich dort vorläufig nicht mehr durchfahren könne. Ich versuchte zu fragen, wie ich Richtung Paris weiterfahren könne. Sie machte eine Handbewegung, die ich so deutete, dass ich über den rechten Berg müsse. Ich fuhr die Straße zurück und sah ein Schild worauf etwas von 2300 m stand. Dann sah ich eine Abbiegung nach rechts, die über den Berg führen könnte.

Ich fuhr in diese kleine Straße hinein, die dann zu einem schmalen Weg wurde. Nach etwa acht Kilometern kam ein Schild Durchfahrt verboten. Da rechts ein Hausneubau mit einem Pkw vor der Tür stand, wollte ich dort versuchen zu fragen wie ich weiterfahren könne. Ich fand aber dort keinen Menschen, auch nicht im Haus. Nun musste ich auf dem engen Weg drehen. Dadurch, dass ich hinten etwa zwei Meter Überhang habe, konnte ich mit dem Heck über den Abhang fahren, und nach einigem vor und zurück, hatte ich es geschafft. Anders herum hätte es nie geklappt, dafür war mein Fahrzeug mit 7,5 Metern zu lang.

Ich fuhr nun den Weg wieder zurück, um an der Absperrung eventuell jemanden zu treffen, der mir weiter helfen konnte. Es kam auch irgendwann jemand und der machte mir klar, dass ich zurück nach Spanien müsse. Also drehte ich um und fuhr die Straße, die wohl hoch auf 2300 Meter führte. Als mir ein Schneepflug entgegen kam, hielt ich ihn an, um den Fahrer zu fragen. Auch der machte mir klar, dass ich nach Spanien müsse. Als ich fragte, wieviel Kilometer ich zurückfahren muss, schrieb er mit dem Finger eine 4 und eine 0 in die Luft. Ich bekam einen Schreck, aber danach schrieb er noch eine 0 und ich war geschockt.

Ich fuhr die Straße weiter hoch und es kam wieder Schnee. Irgendwann kam dann ein Tunnel und davor gab es eine Zollstation. Ich stieg aus, da kam mir schon ein Mann entgegen, der wohl merkte, dass ich Probleme hatte. Er ging zurück ins Haus, während ich bemerkte, dass ich mit Sandalen im zwanzig Zentimeter hohen Schnee stand. Er kam mit einem A4 Blatt zurück auf dem sich zwei Vierecke befanden, wo eins für Frackreich und das andere für Spanien stand. Er fragte mich, ob ich über Pamplona oder Barcelona fahren möchte. Da ich auf den Hinweg schon über Barcelona gefahren war, wählte ich jetzt auch Barcelona.

Im Nachhinein erwies sich dieses als großer Fehler. Er schrieb nun in das Rechteck von Spanien fünf Ortsnamen untereinander. Ich fuhr mit dem Zettel durch den Tunnel, der sehr lang war. Als ich am Ende wieder herauskam, merkte ich, das es der Tunnel war, der von der anderen Seite gesperrt war. Irgendwann sah ich ein Hinweisschild, auf den Ort, der als erstes auf dem Zettel stand. Für den übernächsten Ort fand ich aber keinen Hinweis, erst nachdem wir den ersten Ort erreicht hatten, fanden wir einen Hinweis auf den nächsten Ort.

So ging es mit den nächsten Orten weiter. Der Zettel von dem Zöllner half mir ungemein weiter, zumal mein Navi mir ständig sagte, dass ich umdrehen müsse. Es wurde wieder heiß in unserem Fahrzeug, weil die Sonne von vorne brannte. Irgendwann bekamen wir auch Hinweisschilder Richtung Barcelona, während das Navi immer noch umkehren wollte, auch noch nach 250 Kilometern. Ich hätte schon kurz nach der Grenze anhalten sollen um zu untersuchen, wie man auf dem Navi eine Strecke sperren kann. Nun fuhr ich weiter Richtung Barcelona und machte einen Umweg von 650 Kilometern, wie es sich hinterher herausstellte.

Irgendwann wollte das Navi mich nicht mehr zurückschicken. Es wurde inzwischen dunkel, ich wollte aber auf jeden Fall an diesem Tag noch über die Pyrenäen kommen. Gegen 22 Uhr fuhren wir die Serpentinen hoch über die Pyrenäen, wobei oben die Straße vereist war. Das Herunterfahren auf der französischen Seite, war wieder wegen teilweise vereister Straße, recht schwierig.

Auch als wir die großen Höhen überwunden hatten, waren die Straßen noch immer schwierig. So fuhren wir an diesem Abend fast dreißig Kilometer hinter einem Streuwagen her, bis wir ihn überholen konnten. Wir fuhren noch eine ganze Weile, um eine Übernachtungsstelle zu finden. Übernachtet wurde gegen 24 Uhr auf einem Parkplatz, vor einem großen Mietshaus in Narbonne.

So, 13.01.08., Rückfahrt nach Hause:
Am nächsten Tag fuhr ich recht früh, aber ausgeruht weiter. Es dauerte eine Weile, bis die von innen beschlagenen Fenster frei waren. Rosemarie hatte immer noch große Probleme mit ihrem Blutdruck. Am Vortag hatte sich Rosemarie bravourös verhalten, trotz des hohen Blutdrucks und ihrer Angst davor. Nun musste ich ausgerechnet am Sonntag durch Frankreich fahren, was ich eigentlich am Vortag machen wollten. Sonntags sind zwar viele Supermärkte geöffnet, wo sich auch immer Tankstellen befanden, aber die Kassenhäuschen waren dann geschlossen.

Die Tankstellen haben zwar 24 Stunden geöffnet, bezahlen muss man in der Regel mit Karten. Leider funktionieren unsere deutschen Karten an der Zapfsäule nicht, weil dort noch kein Chip drauf ist. An den Kassenhäuschen funktionieren unsere EC-Karten schon. Ich hatte an diesem Tag aber Glück und konnte in einer größeren Stadt an einer Tankstelle tanken und mit Bargeld bezahlen. Am Nachmittag fuhr ich noch einmal an eine Tankstelle bei einem Simply Supermarkt, wo ich wieder tanken konnte. Außerdem konnten wir in einem kleinen Lokal neben dem Supermarkt Kaffee trinken und etwas Essen.

Diese kleine Pause tat gut, ich konnte mit neuer Energie weiter fahren. Rosemarie ging es weniger gut, aber das zeigte sie nicht. Wir fuhren an diesem Tag bis etwa 23 Uhr. Als es dunkel wurde, konnte man in den Orten noch überall die Weihnachtsbeleuchtungen sehen, das lenkte Rosemarie ein bisschen ab. Irgendwann kam die Zeit, wo ich müde wurde und eine Übernachtungsmöglichkeit suchte. Vor einem kleinen Ort hielten wir hinter einer Bushaltestelle an. Alles war dunkel, man konnte draußen nichts sehen, aber um einen besseren Platz zu finden hätte ich weiter suchen müssen, dafür war ich zu müde.

Mo, 14.1. 08., Rückfahrt nach Hause:
Am nächsten Morgen fuhren wir wieder früh los. Die Frontscheibe war wieder stark beschlagen, aber solange mir kein Fahrzeug entgegen kam, konnte ich recht gut sehen. Trotzdem war ich wie immer froh, als die Scheibe zum größten Teil wieder trocken war. Nachdem es hell wurde und das Fahrzeug schon aufgewärmt war, hielten wir an und Rosemarie kochte einen Kaffee und machte ein paar Brote für die weitere Fahrt.

Am Flughafen Orly kamen wir noch am Vormittag vorbei. Danach nahm der Verkehr kräftig zu und in Paris konnte man nur noch schleichen. Nach  1½ Stunden waren wir dann im Bereich vom Flughafen Charles de Gaul und der Verkehr wurde wieder geringer. Nachdem wir die Grenze zu Belgien überquert hatten, wurden die Straßen extrem schlecht. Selbst auf der Autobahn gab es ständig tiefe Löcher im Asphalt. Die meisten konnte ich umfahren, aber in manche fuhr ich trotzdem rein.

Besser wurde es erst wieder, als wir nach Holland kamen. Über Maastricht fuhren wir nach Venlo, um dann Richtung Duisburg zu fahren. Ich war froh, als ich über die deutsche Grenze kam. Als wir dann auf der A2 /A3 waren, fühlte ich mich wieder wie Zuhause. Es war schon wieder dunkel als auf unserem Garagenhof ankamen. Rosemarie packte Sachen in unsere Transportkisten, die ich dann ins Haus schleppte und dort auskippte. Rosemarie musste danach mit dem Pkw zum Stellplatz hinterher fahren, um mich wieder nach Hause zu bringen.