Die Anfänge:
Ende der 1970er Jahre konnte man in Elektronikzeitschriften hin und wieder etwas von Personal Computern und Mikroprozessoren lesen. In den Anzeigenteilen wurden gelegentlich Bausätze angeboten. Die Zeitschrift Elektor bot den Juniorcomputer zum Selbstbau an, für den ich dann auch die Platinen kaufte.

Da mir der Selbstbau aber zu langsam voranschritt, kaufte ich mir ein Videogenie, einen Nachbau des TRS80 von Tandy Radio Shack. Dieser Computer besaß einen Z80 Prozessor, der mit 2 MHz getaktet wurde. Das Betriebssystem war inklusive BASIC in 12 KB ROM untergebracht. Als Arbeitsspeicher standen 16 kByte für das Betriebssystem, Videospeicher, Programmiersprache (Basic), Programm und Daten zur Verfügung. Als Massenspeicher gab es einen eingebauten Kassettenrekorder.

Nachdem die ersten abgetippten Pogrämmchen zum Laufen gebracht wurden, versuchte ich Programme zu verändern, wobei mir anfangs nur Eindeutschungen gelangen. Als mich ein Modellflugfreund besuchte und fragte, ob ich nicht ein Programm zum Ausrechnen eines Modellflugwettbewerbs schreiben könnte, verneinte ich, weil ich mich dazu nicht in der Lage sah. Trotzdem fing ich an, mir ein Programm zu schreiben, bei dem es eine Menüstruktur gab, mit der Subroutinen angesprungen werden konnten. Anfangs gaben diese Subroutinen nur die Antwort “Funktioniert noch nicht“ zurück.

Nach und nach füllten sich die Routinen aber mit Leben, wobei anfangs nur das Prinzip zum Laufen gebracht wurde, um danach immer weiter optimiert zu werden. Parallel dazu bastelte ich Programme zum Erzeugen von Datensätzen und konvertieren dieser, denn das Hauptprogramm wurde immer umfangreicher. Als ich dann eine Sortierroutine für die erzielte Platzierung zusammengebastelt hatte, war das Programm endlich benutzbar.

Leider war der Speicher mit 16 kByte zu klein für mein Programm und mehr als 20 Datensätze. So war ich nicht in der Lage, einen Wettbewerb zu berechnen. Ich versuchte zu optimieren, wo ich nur konnte, aber er reichte nicht. Irgendwo las ich dann, dass man aus einem Programm ein Anderes starten kann. Also wurden Testprogramme geschrieben, an denen ich das gegenseitige Aufrufen verschiedener Programmteile studieren konnte. Als Ergebnis kam heraus, dass ich 2 Kassetten brauchte, eine für die Programmteile, eine weitere für die Daten. Das bedeutete, dass Stopps mit Aufforderung zum Einlegen der entsprechenden Kassette eingebaut werden mussten. Als ich dann als Sortierroutine einen Shell-Metzner-Sort, anstatt des langsamen Bubble-Sort hinbekam, war das Programm zur Benutzung bereit.

Im Frühjahr 1980 nahm ich dann zum ersten Mal mein Videogenie, zum Modellflugwettbewerb der Klasse RC4E, bei Bayer Leverkusen mit. Ich überraschte die Wettbewerbsleitung, den Wettbewerb mal mit einem Computer zu berechnen und es wurde mir erlaubt. Als Stromquelle stand ein kleiner Generator zur Verfügung, der aber auch noch anders versorgte. Alles klappte prima, bis am Ende des 2. Durchgangs der Computer während einer Datensicherung plötzlich stromlos wurde, weil der Eurostecker in der Kabeltrommel wackelte.

Beim Neustart und Einlesen der Daten stellte ich fest, dass die aktuellsten Daten durch den Crash zerstört waren. Da der erste Durchgang aber einlesbar war, musste nur der 2. Durchgang neu eingegeben werden. Nachdem auch der 3. Durchgang eingegeben war, wurde gerechnet. Dazu mussten erst die Gesamtpunkte aus den 2 besten Durchgängen ermittelt werden. Danach wurde das Ergebnis der ersten 10 Plätze auf den Bildschirm gebracht. Dann kam der der nächste große Schwachpunkt. Die Ergebnisse mussten vom Bildschirm auf einen Zettel abgeschrieben, und dann auf die große Anzeigetafel übertragen werden. Dabei traten leider immer wieder Fehler auf.

Für mich bedeutete das, dass ein Drucker hermusste. Mein erster Drucker war dann ein NEC 8023 9-Nadeldrucker, für den ich 2.400 DM bezahlen musste. Mit weiteren Optimierungen wurde das Programm immer leistungsfähiger. Ich legte mir eine kleine Datenbank mit den Pilotendaten an, sodass es bei der Anmeldung zu Wettbewerben, schneller voranging, weil immer weniger Pilotendaten eingegeben werden mussten, denn einmal eingegeben, waren Sie ja in der Datenbank.

Ein großes Problem war noch, dass die Startreihenfolge per Hand festgelegt wurde, bevor die Teilnehmer in den Computer eingegeben werden konnten. Die Kriterien für die Startreihenfolge waren die Sendefrequenzen und die Vereinszugehörigkeit. Bei der Frequenz war es wichtig, dass nie 2 Sender mit der gleichen Frequenz ausgegeben werden durften. Mitglieder des gleichen Vereins sollten ein bisschen Abstand in der Startreihenfolge haben, damit sie sich gegenseitig helfen konnten.

Ich versuchte, eine Routine zu schreiben, die nach diesen Kriterien eine Startreihenfolge errechnen sollte, aber ich scheiterte. Ich versuchte es in unregelmäßigen Abständen immer wieder, aber ich schaffte es nicht. Es kam aber immer mal wieder eine Idee, wie man es machen könnte, sogar nachts im Traum und siehe da, plötzlich hatte ich eine Routine geschaffen. Im ersten Schritt wurden die Teilnehmer vorsortiert. Die Teilnehmer mit den meist genutzten Frequenzen kamen in die ersten Gruppen der Liste. Innerhalb dieser Gruppen wurden die Teilnehmer nach vorne gesetzt, von denen die meisten aus dem gleichen Verein kamen.

Am Ende der vorsortierten Liste befanden sich die Teilnehmer, deren Frequenz nur ein oder zweimal vorhanden war, und vielleicht nur ein oder zwei aus dem gleichen Verein kamen, diese Teilnehmer passten fast an jede Startnummer. Da aber bei gleichen Teilnehmern nicht immer die gleiche Startreihenfolge herauskommen sollte, wurden die ersten 5 Teilnehmer per Zufall aus den vorsortierten Gruppen ausgewählt. Natürlich erfüllten auch diese 5 schon die Kriterien, dass Teilnehmer mit gleichen Frequenzen und aus gleichen Vereinen möglichst weit auseinanderlagen. Die nächsten Teilnehmer wurden dann rein logisch aus den vorsortierten Gruppen ausgewählt.

Nun hatte es auch die Senderausgabe einfacher, weil ihr genau mitgeteilt wurde, wie viele Sender sie maximal gleichzeitig ausgeben durfte. Da die Wettbewerbsleitung die Startreihenfolge nicht mehr festlegen musste, konnten sich die Teilnehmer direkt bei mir anmelden und verspätete Teilnehmer konnten noch schnell integriert werden. Mit diesem ständig weiter optimierten Programm wurden viele Meisterschaften auf Landes- Bezirks- und Vereinsebene sowie zwei deutsche Meisterschaften von mir ausgerechnet.

Parallel zu dem Wettbewerbs-Programm schrieb ich ein Programm, mit dem ich Tragflügelprofile interpolieren und vor allem auf einem Drucker ausgegeben konnte. Auf meinem 24-Nadeldrucker wurde zu Testzwecken ein Profil von über 3,6 m Tiefe ausgegeben, wobei A3-Endlospapier verwendet wurde.

Nach den Z80-Modellen VideoGenie, TRS80 III, TRS80 IV und Speedmaster legte ich mir einen IBM kompatiblen Computer zu. Der war zwar nicht mehr so teuer, wie die TRS80 III und IV, aber mit über 3500 DM kostete er trotzdem eine Menge Geld, zumal aus Kostengründen erst einmal nur 512 kB Speicher eingebaut wurde. Anfangs vermisste ich das komfortable “NEWDOS 80”-Betriebssystem des TRS80, was wesentlich leistungsfähiger war, als das aktuelle MS-DOS oder CP/M. Aber MS-DOS wurde weiterentwickelt und somit auch Leistungsfähiger.

Nach der Kennenlernzeit des Systems fing ich langsam an, wichtige TRS80-Programme in die MS-DOS-Umgebung umzusetzen. Besonders der viel größere Speicherbereich des 16 Bit-Rechners ermöglichte viel größere Programme. Hatte ich bei den maximal 64 kB für Betriebssystem, Programmsprache, System und Bildschirmspeicher, Programm und Variablen, sehr viele Tricks anwenden müssen, damit größere Anwendungen liefen, war dieses Problem nun beendet.

Als ich mir 1985 dann ein Haus kaufte, war es vorbei, für Computer soviel Geld auszugeben wie vorher. Trotzdem hatte ich in der Folgezeit viel Arbeit und Spaß mit dem Computer und viele Ideen wurden umgesetzt. Als dann mal wieder etwas Geld für einen neuen Computer vorhanden war, bekam dann mein Sohn den Alten. Das setzte sich später so fort, nur, dass dann noch meine Frau den Rechner meines Sohnes bekam.

1994, nach einigen Basteleien mit Hardwareerweiterungen, kam ich auf die Idee, eine computergestützte Zentralsteuerung für Rollläden zu bauen. Meine bisherige Steuerung war eine Kombination aus verschiedenen Schaltuhren (teilweise astronomisch), die nicht so funktionierte, wie ich mir das vorstellte. Als Steuergerät konnte ich einen Olivetti Quaderno erwerben, eines der ersten Sub-Notebooks der Welt mit der Grundfläche eines A5 Blattes und einer Leistungsaufnahme von ca. 5W. Das LC-Display mit 640 x 480 Pixeln Auflösung und 8 oder 16 Graustufen reichte zur Darstellung der wichtigsten Daten aus.

Zum Ansteuern der Rollladenmotoren, sowie das Messen von Lichtstärke und Temperaturen musste ich mir selbst Interfaces dazu bauen. Weil ich die Rollläden im Schlafzimmer als Reservewecker benutzte, baute ich später noch eine externe DCF77 Schaltung hinzu, um jede Nacht die Zeit zu synchronisieren. Die Decodierung des DCF77 Signals erfolgte durch eine selbst geschriebene Routine, die jede Nacht um 3 Uhr aufgerufen wurde, weil um diese Zeit keine Schaltvorgänge gestartet wurden, und Zeitumstellungen schon abgeschlossen waren.

Dieses System lief von 1994 bis zu einem Blitzeinschlag in mein Haus im Jahre 2003 einwandfrei, wobei es immer mal kleine Problemchen gab, die schnell gelöst wurden. Damit ich keinen entdeckten Fehler vergaß, wurde eine kleine Textverarbeitung in das Steuerungsprogramm integriert. Dort konnte ich jederzeit meine Gedanken eintragen, seien es entdeckte Fehler oder Ideen zur Beseitigung dieser, oder für Neues.

Nachdem dieses Programm immer weniger meiner Zeit benötigte, wendete ich mich mehr dem Internet zu. Ich benutzte zwar schon sehr früh einen Akustikkoppler und später Modems mit ständig steigenden Baud-Raten, aber damit wurden in der Regel nur Mailboxen besucht, von denen man nützliche Dinge herunterladen konnte. 1998 eröffnete meine Frau eine kleine Firma mit Dienstleistungen für Sanitärfachgeschäfte. Kurz danach entwickelte ich für ihre Firma meine erste Homepage. Später bot meine Frau für ihre Kunden auch das Einrichten von Internet und Erstellen von Homepages an. Leider waren die meisten Kunden so konservativ und glaubten, dass Handwerksbetriebe so etwas nie benötigen würden, sodass ich nur 7 oder 8 Homepages für die Kunden meiner Frau schrieb. Als meine Frau Anfang 2000 wegen einer Krebserkrankung ihre Firma auflöste, reduzierte sich meine Arbeit auf die Pflege der Kunden-Seiten.

Schon kurz nach der Erstellung der Firmenhomepage meiner Frau, beantragte ich diese Domain “www.rolfludwig.de“. Lange Zeit war aber auf dieser Site nichts über mich zu lesen, siehe Historie.

Heute bin ich viel mit dem Reisemobil unterwegs und habe immer ein Notebook dabei, um unterwegs ins Internet zu kommen. Dazu werden Hotspots benutzt, oder falls länger nötig ein UMTS-USB-Stick. Im Ausland habe ich die Möglichkeit über den griechischen Forschungssatelliten Hellas mit meiner automatischen Satellitenanlage ins Internet zu kommen. Wegen der relativ hohen Kosten wird dann aber auch vieles zusammengelegt. Ein Netbook, welches ich mir wegen der geringen Maße zulegte, bewährte sich wegen der geringen Bildschirmauflösung leider nicht.

In Spanien hatte ich mir Anfang 2011 einen Surfstick von Orange besorgt. Für 3,50 € pro Tag konnte ich mit relativ hoher Geschwindigkeit ca. 250 Mbyte runterladen oder über Skype preiswert telefonieren. Nach 250 Mbyte loggte das System aus und verband sich mit geringerer Geschwindigkeit wieder. Damit hatte ich immer noch die Möglichkeit eine Menge Megabyte herunterzuladen. Mit diesem Surfstick war in Spanien das Internet preiswerter und schneller als über Satellit. Leider muss man in jedem Land, in dem man sich länger aufhält, einen Vertrag machen. Mit einer Kombination aus beidem ist man wesentlich flexibler. Über die Satellitenantenne konnte man leider nicht gleichzeitig Fernsehen und ins Internet gehen.

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